Auch 25 Jahre nach dem Ende der Apartheid ist Südafrikas Vergangenheit nicht aufgearbeitet, beklagt der Priester Michael Lapsley. „Wir müssen das Trauma besprechen“, fordert er in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur. Lapsley sieht hohe Armut und Einkommensunterschiede als Hindernisse für die Aufarbeitung: „Wenn Menschen nur Korruption und Ungleichheit erleben, fragen sie sich, weshalb sie diese Opfer gebracht haben.“ Der anglikanische Priester hat als Seelsorger aktiv an der Abschaffung der Apartheid mitgewirkt. 1990 schickten ihm Verfechter der Rassentrennung eine Briefbombe, die ihm beide Hände wegriss und sein linkes Auge zerstörte.