Männer tanzen nicht? Bei der Echternacher Springprozession sehr wohl. Die heutige „Choreografie“ geht zwar erst auf das 19. Jahrhundert zurück, doch reichen die Quellen möglicherweise tausend Jahre und noch weiter in die Vergangenheit. Zwischenzeitlich, etwa während der Aufklärung, gab es sogar fürstbischöfliche Verbote – weil „nicht vernünftig“. Ein Hüpfer nach links, dann ein Schritt nach rechts, immer vorwärts. Während das kirchliche Leben eher wie Stillstand oder gar Rückschritt anmutet, streben die Springer in Echternach stets nach vorn und nach oben. Ein freundliches Bild: eine springende und positiv bewegte Kirche, Gottes Volk in Bewegung.