Die Domkapitel sind in der katholischen Kirche Leitungsorgane, die zusammen mit dem Bischof Anliegen des Bistums regeln und verwalten. Es gibt sie in Deutschland und Europa, weniger in anderen Teilen der Weltkirche. „Die Kapitel haben allerdings ein unterschiedliches Format und sind personell unterschiedlich besetzt. Aus einer langen Tradition handelt es sich um eine Gruppe von Priestern, die vor allem für die priesterlichen und liturgischen Dienste in der Bischofskirche zu sorgen hat.“ Darauf verweist der ehemalige Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings in der Zeitschrift „Jesuiten“. Er fragt, warum nicht auch Frauen als Mitglieder im Domkapitel mitbestimmen könnten „bei Angelegenheiten, in denen das Domkapitel als Entscheidungsgremium für Finanz- und Rechtsgeschäfte im Bistum entscheidet, in Fragen von Kunst und Veranstaltungen im Dom, also in den mit dem Weiheamt nicht unmittelbar verbundenen Aufgaben. Bei den rein priesterlichen Aufgaben wären sie beratend tätig. Auf diese Art und Weise wäre der männliche Binnenzirkel der Kirche, das rein Männerbündische aufgebrochen. Frauen verändern das Miteinander, haben eine andere Gesprächskultur, eine andere Qualität in der Beratung, gehen an Themen anders heran.“