Unter den Oberbegriffen Mystik und Spiritualität verbirgt sich heutzutage viel schlichte Esoterik. „Geh deinen Weg“, „Liebe deinen Atem“, „Finde deine Mitte“, „Sei achtsam mit dir selbst“ – wohlmeinende Appelle, die sich alle um das „Ich“ drehen.
Ich möchte einen „radikalen“ Glauben im buchstäblichen Sinn dagegensetzen: einen, der in die Wurzel geht, der nicht nur Zusagen vernimmt, sondern auch Ansagen. Der verniedlichte Gott sagt immer nur: Du bist okay. Der Gott der Bibel spricht eine andere Sprache.
Georg Schwikart in: „Leben. 100 Prozent. Notizen eines Pfarrers am Stadtrand“ (Neue Stadt, Oberpframmern 2019)