Warum bleiben rund neunzig Prozent der Katholiken der Eucharistiefeier am Sonntag fern? Der Würzburger Liturgiewissenschaftler Martin Stuflesser vermutet, das liege vor allem daran, dass die Liturgie oft „lieblos, ohne jede ästhetische und theologische Qualität heruntergefeiert“ wird. Die Zustände seien so schlimm, dass er die Frage umdreht: Warum kommen immer noch zehn Prozent der Gläubigen in den Sonntagsgottesdienst? Weshalb, um es mit Stuflessers Worten zu sagen, tun die sich das überhaupt noch an?
Es sei eine „Bildungs- und Qualitätsoffensive“ nötig, erläutert der Theologe in der Münsteraner Bistumszeitung „Kirche und Leben“. Alle, sowohl „normale Gemeindemitglieder“ als auch Priester und hauptberufliche Laien, müssten sich dafür einsetzen, dass die Eucharistie wieder den Stellenwert erhält, der ihr eigentlich zukommt.