Die Präfation (eigentlich: feierliche Rede, Eingangswort) eröffnet das Hochgebet. Sie hat entsprechend dem liturgischen Kalender verschiedene Inhalte und kann in unterschiedlicher Form vom Vorsteher der Eucharistie gesprochen oder gesungen werden. Nach einem eröffnenden dreigliedrigen Dialog mit der Gemeinde („Der Herr sei mit euch“ – „Und mit deinem Geiste“; „Erhebet die Herzen“ – „Wir haben sie beim Herrn“; „Lasset uns danken dem Herrn, unserem Gott“ – „Das ist würdig und recht“) preist die Präfation Gott, den Vater, und „dankt ihm für das gesamte Werk der Erlösung oder, entsprechend dem Tag, dem Fest oder der Zeit, für ein bestimmtes Ereignis des Heilswerkes“. So steht es in der Allgemeinen Einführung in das Römische Messbuch.
Präfationen haben eine dreifache Struktur: Der dialogischen Einleitung folgt die Erinnerung des Heilshandeln Gottes. Alles mündet in die Überleitung zum Sanctus, die gewissermaßen das Anheben des Taktstocks für den Gesang der himmlischen Chöre vor dem geistigen Auge der Gottesdienstbesucher spürbar werden lässt. Die Alte Kirche kannte mindestens 267 Präfationen. So viele sind jedenfalls im „Sacramentarium Leonianum“, einer frühmittelalterlichen Sammlung liturgischer Gebete, belegt. Mit der Zeit kam es zu einer Reihe von Kürzungen, es gab aber auch immer wieder Ergänzungen. Heute scheinen Präfationen so zahlreich zu sein wie Sand am Meer. Spezial-Präfationen anlässlich besonderer Feste, regionale Besonderheiten und ein gewisser Hang von Liturgen zu eigenen Kreationen machen genaue Bestandszahlen unmöglich.
Schon das Neue Testament kennt den Lobpreis Gottes aus gegebenem Anlass und zu bestimmter Zeit. Berühmt ist der Jubel Jesu über das Hier und Heute als qualifizierte Heilszeit, wie ihn das Matthäusevangelium (11,25f) schildert: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.“
15. SONNTAG IM JAHRESKREIS (C), 14. JULI 2019
1. Lesung: Zurück zum Herrn: mit ganzem Herzen und ganzer Seele! (Dtn 30,10–14).
2. Lesung: Christus sei das Haupt der Kirche (Kol 1,15–20).
Evangelium: Unter die Räuber gefallen: Wer ist mein Nächster? (Lk 10,25–37).
An Den WErktagen
Mo., 15.7.: Hl. Bonaventura, Kirchenlehrer, Les.: Ex 1,8–14.22, Ev.: Mt 10,34–11,1.
Di., 16.7.: Dienstag der 15. Woche im Jahreskreis, Les.: Ex 2,1–15a, Ev.: Mt 11,20–24; oder Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Karmel.
Mi., 17.7.: Les.: Ex 3,1–6.9–12, Ev.: Mt 11,25–27.
Do., 18.7.: Les.: Ex 3,13–20, Ev.: Mt 11,28–30.
Fr., 19.7.: Les.: Ex 11,10–12,14, Ev.: Mt 12,1–8.
Sa., 20.7.: Les.: Ex 12,37–42, Ev.: Mt 12,14–21; oder hl. Margareta, Märtyrin in Antiochien; oder hl. Apollinaris, Bischof, Märtyrer; oder Mariengedächtnis am Samstag.
Stundengebet: Dritte Psalmenwoche.