Die jüngsten Forschungsergebnisse über Emil Nolde und seine antisemitische Einstellung (vgl. CIG Nr. 19, S. 207) haben dazu geführt, dass der Marktwert des Künstlers stark gesunken ist. Bei Auktionen im ersten Halbjahr erwiesen sich mehrere Bilder von ihm sogar als unverkäuflich, weil niemand das jeweils geforderte Mindestgebot abgab. Dass dies mit der NS-Vergangenheit des Künstlers zu tun hat, steht für Rupert Keim, den Präsidenten des Bundesverbands deutscher Kunstversteigerer, außer Frage. „Offenbar hat die Debatte eine größere Öffentlichkeit erreicht“, sagte er im Interview mit dem „Spiegel“. Angesprochen auf die Qualität von Noldes Kunst erklärte er: „Das Bild hat sich ja nicht verändert, aber unser Blick darauf schon.“