Großbritannien möchte „zur weltweit führenden Kraft bei der Verteidigung der Religionsfreiheit“ werden. Als ersten Schritt hat das Außenministerium zusammen mit Nichtregierungsorganisationen wie dem Hilfswerk „Kirche in Not“ einen Bericht veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass Christenverfolgung in einigen Weltregionen „beinahe das Ausmaß eines Völkermords“ erreicht. Bisher würden westliche Regierungen davor die Augen verschließen, sagte der an der Studie beteiligte anglikanische Bischof Philip Mountstephen. Die nun vorliegenden Zahlen und daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen sollten ein Aufruf an die Gesellschaft und Politik sein, „nicht länger Zuschauer zu sein, sondern Akteure zu werden“. Dabei geht es nicht allein um das Christentum. „Die verstörende Realität religiöser Verfolgung beunruhigt den Heiligen Stuhl zutiefst, aber nicht nur mit Blick auf die leidenden Christen, sondern auch was Mitglieder jeder anderen Glaubensgemeinschaft betrifft“, so Antoine Camilleri, Untersekretär für Auslandsbeziehungen im Vatikan.
Auch das amerikanische Pew Research Center legte eine Studie zu dem Thema vor. Besondere Krisenregionen gegen die Religionsfreiheit sind demnach der Nahe Osten, Nordafrika und der asiatisch-pazifische Raum. Aber auch die Zahl der betroffenen europäischen Länder stieg von fünf auf zwanzig. Begründet wird das zum Beispiel damit, dass es etwa in der Schweiz ein Votum gegen den Bau neuer Minarette gegeben hat oder dass Deutschland und Österreich Verschleierungsverbote für den öffentlichen Dienst erlassen haben.