Es ist so einleuchtend, dass in vielen Kulturen die Sonne als Gottheit verehrt wurde. Im Lateinischen klingt im Wort für Tag oder Licht (dies) das Wort für Gott (deus) mit. Die Sonne konnte auch zum Bild für Christus werden: Durch ihn wurde das Leben von vielen heller und wärmer. Ich schließe die Augen und spüre, wie die wärmenden Strahlen über mich herabfließen. Als ob sie mich zärtlich streicheln wollten. Es ist keine kosmische anonyme Macht, die ich mit dem Namen „Christus“ verbinde, sondern ein Du, das mich kennt und liebevoll anschaut.
Andreas Knapp in: „Lebensspuren im Sand“ (Herder, Freiburg 2019)