Der brasilianische Staatspräsident Jair Messias Bolsonaro, der die Militärdiktatur in seinem Land zwischen 1964 und 1985 lobt, ja verherrlicht, hat die Erkenntnisse der nationalen Wahrheitskommission über Folter und weitere Verbrechen gegen die Menschlichkeit in jener Zeit als „Blödsinn“ bezeichnet. Es selbst wisse, was damals tatsächlich geschehen war. Vor drei Jahren hatte Bolsonaro einen nachgewiesenen Folterer ausdrücklich gelobt.
Von etlichen Militärs waren die Verbrechen bestätigt worden. Die Wahrheitskommission hatte zwischen 2011 und 2014 getagt und die Ergebnisse der Recherchen veröffentlicht. Demnach sind während der Militärdiktatur, in der auch sozial engagierte Kirchenleute verfolgt wurden, nachgewiesenermaßen 434 Personen aus politischen Gründen umgebracht und Tausende gefoltert worden. Wegen einer 1979 erlassenen allgemeinen Amnestie können die entsprechenden Täter nicht mehr verurteilt werden.