Mit einer Sprachwendung von Silja Walter als Titel lässt uns Ulrike Wolitz teilnehmen an den Erinnerungen an jene Ordensfrau, die von 1948 bis zu ihrem Tod 2011 im Benediktinerinnenkloster Fahr, in der Nähe von Zürich, lebte. Ulrike Wolitz zieht sich mit ihrem Laptop zurück in einen Turm. Als Herausgeberin der Gesamtausgabe Silja Walters ist sie mit deren literarischem Schaffen in allen Facetten vertraut. Das Turmdasein lässt Erinnerungen wach werden an erste Begegnungen zwischen den beiden Gottsucherinnen – Theologin die eine, Theopoetin die andere. Silja Walters Werk umfasst religiöse Lyrik, Mysterienspiele, aber auch Texte, die als Kirchenlieder bekannt wurden. In dreizehn Kapiteln nimmt Ulrike Wolitz die Leserinnen und Leser hinein in jene geistig-geistliche Welt, in der Silja Walter sich bewegte, darin tanzte, brennend im Feuer des Wortes, glühend für das, was sie als „Jesusjetzt“ bezeichnete. Sperrig, gewagt, von weit hergeholt erscheinen oft die Sprachbilder. Gerade deshalb sind sie so nah. Die Bewegung in der Begegnung zwischen beiden Frauen lassen Silja Walters Wortschöpfungen wie selbstverständlich erscheinen. Im Spiegel der Erzählungen von Ulrike Wolitz wird Silja Walter so lebendig, als trete sie im tänzelnden Schritt ins Leben hinein.