Auch die altorientalische koptische Kirche beginnt, sich der Frauenfrage zu stellen – allerdings auf einem in westlicher Sicht völlig „unproblematischen“ Feld. Bisher durften bei der koptischen Feier der Eucharistie Frauen nicht einmal als Sängerinnen im Chor auftreten. Sie waren zu absolutem Schweigen verurteilt. Das hat laut einer KNA-Nachricht der oberägyptische Bischof Anba Scharubim von Qena anlässlich der Marienfeiertage im August geändert. In den Kirchenchor seiner Maria geweihten Bischofskirche wurden Frauen aufgenommen und diese mit der männlichen Diakonen vorbehaltenen weißen Tunika, auf der rote Kreuze aufgenäht sind, bekleidet. Der koptischen Wochenzeitung „Watani“ sagte der Bischof, es handele sich beim Singen im Gottesdienst ebenfalls um eine diakonische Aufgabe.