Die politischen Spannungen in Hongkong spalten auch viele Familien. Die junge Generation rebelliert gegen Peking, die ältere rät zu Zurückhaltung und „Harmonie“. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine“. Sie zitiert den 62-jährigen Metzger Wong, der nahezu jede zweite Familie betroffen sieht. Selbst in pekingtreuen Milieus hat es die Kommunistische Partei Chinas nicht geschafft, in den 22 Jahren seit der Wiedervereinigung Hongkongs mit dem Festland die Jugend für sich zu gewinnen. Die jungen Leute würden aufgesogen vom Protest der Regenschirm-Bewegung, die sich auch gegen die zahme Haltung der Eltern richtet. Diese arbeiteten fleißig und sorgten für materielle Sicherheit. Gegenüber Älteren und staatlichen Autoritäten seien sie gehorsam, wie es der Konfuzianismus vorsieht. „Anders als ihre Eltern“ seien die Kinder jedoch im Wohlstand aufgewachsen und legten „Wert auf andere Güter: Freiheit, Selbstbestimmung“. Der Metzgermeister meint: „Das Problem ist, dass den Kindern in der Schule nicht beigebracht wird, ihr Land zu lieben.“