Trotz des neuen kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi bekriegen sich in dem Land weiterhin verschiedene Rebellengruppen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden allein in einem Monat mehr als hunderttausend Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben. Zahlreiche Dörfer wurden geplündert, Zivilisten ermordet und Kindersoldaten rekrutiert.
Durch unhygienische und beengte Bedingungen auf der Flucht und in Notunterkünften steigt für die Vertriebenen auch die Gefahr einer Ebola-Erkrankung. Seit Mitte 2018 infizierten sich bereits zweitausend Menschen mit dem Erreger. Experten sprechen vom zweitschlimmsten Ausbruch der Tropenkrankheit in der Geschichte. Neben der anhaltenden Gewalt verhindert auch die noch immer schlechte medizinische Situation vor Ort eine effektive Eindämmung. Dabei hat Tshisekedi für seine ersten hundert Tage im Amt den Bau neuer Krankenhäuser versprochen.
Es ist nicht das einzige Wahlversprechen, das der Präsident bricht. „Auch auf den Bau von Schulen und Straßen warten wir nach wie vor“, sagte der kongolesische Menschenrechtsaktivist Jean Bwasa. Statt die Probleme in seiner Heimat anzugehen, gefalle sich Tshisekedi mit seinen zahlreichen Auslandsreisen in der Rolle als „Weltenbummler“.