Ich möchte ein Gleichnis benutzen. Wer mit dem geistlichen Leben beginnt, ist wie jemand, der einen Garten anlegen will, damit sich der Herr darin ergehen kann. Sein Grundstück ist wild. Seine Majestät selbst rodet es und setzt schöne Pflanzen ein. Dann aber müssen wir uns bemühen, mit der Hilfe Gottes selbst gute Gärtner zu werden, und die Pflanzen regelmäßig begießen.
Überlegen wir, wie wir den Garten bewässern können. Erstens kann man das Wasser in einem Gefäß selbst aus dem Brunnen emporziehen. Zweitens kann man sich eines Schöpfrades bedienen; das ist schon weniger anstrengend, und man hat mehr Wasser. Drittens kann man es aus einem Fluss ableiten; das ist sehr viel wirkungsvoller, denn die Erde wird besser durchtränkt, und man muss nicht zu häufig bewässern. Viertens, wir müssen überhaupt nichts mehr tun, weil der Herr es kräftig regnen lässt; und das ist unvergleichlich viel besser als alles Vorhergenannte.
Teresa von Ávila (1515–1582, in ihrer Lebensbeschreibung; auf www.karmelblumen.wordpress.com)