Vor allem Migrantinnen und geflüchtete Frauen suchen inzwischen Hilfe in den katholischen Schwangerenberatungsstellen in Deutschland. Sie bilden mit 53 Prozent die größte Gruppe, wie aus dem soeben vorgelegten Jahresbericht für 2017 hervorgeht. 38 Prozent der Frauen waren demnach Musliminnen.
Diese Entwicklung stelle für die Beraterinnen eine große Herausforderung dar, weil die Verständigung mit den hilfesuchenden schwangeren Frauen oft schwierig ist, erklärt Sabine Fähndrich. Sie ist Fachreferentin der Caritas für die Beratungsstellen. Vermehrt taucht außerdem die weibliche Genitalverstümmelung als neues Thema in der Beratung auf. Betroffen sind vor allem Frauen aus West- und Ostafrika sowie aus dem Jemen und dem Irak. Den deutschen Beraterinnen fehlt es aber häufig noch an Wissen, wie sie mit den physischen und psychischen Folgen dieser Verstümmelung umgehen können. In diesem Jahr soll es eine Fachtagung dazu geben.
Insgesamt kamen laut der jüngsten Jahresstatistik 116500 Frauen in eine der bundesweit etwa 500 Beratungsstellen, die von der Caritas oder ihrem Fachverband „Sozialdienst katholischer Frauen“ getragen werden.