Kurz nach der heftig kritisierten Entscheidung, den Bluttest auf das Downsyndrom zur Kassenleistung zu machen (vgl. CIG Nr. 39, S. 421), kommt bereits das nächste Präparat auf den Markt. Ab kommender Woche soll ein Test erhältlich sein, der im Blut der Mutter Krankheiten wie Mukoviszidose beim ungeborenen Kind erkennen kann. Von dem Gendefekt ist in Deutschland bislang eines von 3300 Neugeborenen betroffen. Die Patienten haben im Lauf ihres Lebens zunehmend Probleme mit der Atmung, sie werden im Durchschnitt etwa fünfzig Jahre alt.
Experten sagen voraus, dass künftig Bluttests für zahlreiche weitere Krankheiten angeboten werden. Befürworter verweisen auf die geringere Gefahr von Fehlgeburten, weil dann zum Beispiel risikoreichere Fruchtwasser- oder Plazenta-Untersuchungen nicht mehr nötig sind. Kritiker wie die katholische Kirche warnen davor, dass die ständige Ausweitung der vorgeburtlichen Diagnostik zu einer zunehmenden Diskriminierung von Menschen mit Behinderung führen könnte.