Im Glauben steht man schnell in der Gefahr, sich selbst, die eigene Praxis und die Glaubensinhalte absolut zu setzen. Da wird so viel Sinn produziert und so viel Ernst heraufbeschworen, dass eine kritische Distanz durchaus heilsam sein kann. Ganz zu schweigen von all den Regeln, Riten, Kleider- und Kostümordnungen und den vielen undurchschaubaren Tabus. „Das mag alles seinen Grund haben, aber es könnte auch anders sein“, sagt der Humor, ohne die Ernsthaftigkeit derselben infrage zu stellen. Er hat ja nur etwas gegen den Überernst.
Gisela Matthiae in: „Wo der Glaube ist, da ist auch Lachen. Clownerie für Leib und Seele“ (Verlag Herder, Freiburg 2019)