Am Ende ihres Lebens gelingt es Sterbenden oftmals, alte Konflikte aufzulösen, sich davon frei zu machen. Vergebung wird meist erst dann möglich, wenn ein Thema, ein Lebensabschnitt endet und etwas Neues beginnt. Das gilt besonders für die Schwelle zwischen Leben und Tod. Mit solch österlichen Erfahrungen von Versöhnung in Todesnähe befasst sich die Psychotherapeutin Monika Renz. Vergebung gelingt, wo Menschen im Sterben von der Hoffnung auf etwas radikal Neues getragen werden, von der Hoffnung auf Auferstehung.
Diese christlich-spirituelle Dimension, die Monika Renz in die psychologische Betrachtung der zwischenmenschlichen Beziehungen miteinfließen lässt, bereichert den Blick auf Vergebung ungemein. Das Buch beruht im Wesentlichen auf einer Studie, die die Autorin während ihrer Tätigkeit in der Psychoonkologie gemacht hat. Anhand der Beobachtungen beschreibt sie, was Versöhnung am Lebensende hemmt und was sie vorantreibt. Daraus entwickelt sie ein Phasenmodell für den Versöhnungsprozess. Das Handbuch bietet vor allem Menschen, die Sterbende begleiten, eine Fülle von Informationen und Anregungen. Ein Literaturverzeichnis und umfangreiches Datenmaterial runden das Buch ab.