In Chile protestieren vor allem junge Menschen für soziale Gerechtigkeit, inzwischen teilweise mit Gewalt. Vor allem sind es Kinder jener Bevölkerungsmehrheit, die im Monat nicht mehr als 500 Euro zur Verfügung haben. „Soziologen bezeichnen sie als die ‚Wir haben nichts zu verlieren‘-Generation. Sie sind nach der Pinochet-Diktatur geboren, haben keine Angst vor, aber auch kein Vertrauen in politische Entscheidungsträger und staatliche Institutionen“, schreibt die Politikwissenschaftlerin Simone Reperger im Onlineportal „Internationale Politik und Gesellschaft“. Zudem erinnere der staatliche Einsatz von Panzern in den großen Städten viele Chilenen wie in einer Zeitreise an die „dunklen Jahre der Militärdiktatur“.