AfDWahl in Thüringen

Mit einem Zugewinn von über zwölf Prozent zählt die Alternative für Deutschland zu den großen Siegern der Landtagswahl in Thüringen. Dagmar Rosenfeld sieht diese Entwicklung kritisch. „Die AfD findet enorme Zustimmung, auch dort, wo sie unverhohlen rechtsextrem ist“, schreibt die Chefredakteurin in der „Welt“. „Mit Björn Höcke hat ein Spitzenkandidat, der für ein rassistisches, geschichtsvergessenes und nationalistisches Deutschland steht, das Ergebnis verdoppelt. Nur Narren können Trost in dem Argument finden, dass die AfD im Westen deutlich schwächer ist. Denn an Typen wie Höcke und seinen Gleichgesinnten kommt die Bundespartei endgültig nicht mehr vorbei.“

CDU und SPD sind laut Rosenfeld selbst für ihr schlechtes Abschneiden verantwortlich: „Die einen kämpfen mit einer Vorsitzenden, die sich durch die Bundespolitik dilettiert, die anderen kämpfen darum, überhaupt wieder einen Vorsitz zu etablieren. Während die einstigen Volksparteien mit sich selbst zu tun haben, schaffen die Wähler im Osten Tatsachen.“ Ein Vorbild könnten sich die beiden Parteien an der Linken nehmen, die unter dem moderaten „Pragmatiker“ Bodo Ramelow zum ersten Mal in ihrer Geschichte stärkste Kraft bei einer Landtagswahl wurde. „Die Linkspartei gewinnt dann, wenn sie es wagt, so zu sein, wie die SPD einmal war.“

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