Ägypten möchte bis zum Jahr 2030 die Geburtenrate von 3,3 auf 2,4 Kinder pro Frau senken. Dafür seien im letzten Jahr 23 Millionen Verhütungsmittel verschiedener Art vom Gesundheitsministerium ausgegeben worden. Gegen die traditionell hohe Kinderzahl im ländlichen Raum Ägyptens setzt sich seit 2018 die staatliche Kampagne „Zwei sind genug“ ein. Aktuell leben 99,5 Millionen Menschen in Ägypten. Die Vereinten Nationen schätzen, dass es in dreißig Jahren 160 Millionen sein könnten.
Auch im Niger wird die hohe Geburtenrate von 7,4 Kindern pro Frau kritisch gesehen. Präsident Mahamadou Issoufou bezeichnet sie als unislamisch, weil der Koran von den Eltern Verantwortung fordere. Das bedeute auch, dass Mädchen zur Schule gehen dürfen, bis sie volljährig sind, anstatt bereits mit zwölf Jahren schwanger zu werden. Zu Issoufous Einsatz für die Geburtenkontrolle gehört auch der Familienplanungsunterricht für Männer. Seit der Einführung ist die Geburtenrate leicht gesunken. Niger gilt als ärmstes Land der Welt und ist zudem besonders stark vom Klimawandel betroffen. Schon heute kann nur ein Fünftel der Fläche landwirtschaftlich genutzt werden.