Mit großer Mehrheit hat das amerikanische Repräsentantenhaus die Ermordung von mehr als 1,5 Millionen Armeniern durch die sogenannten Jungtürken im Osmanischen Reich offiziell als Völkermord eingestuft. Diese Wahrheit sei nun amtlich in das Kongressprotokoll aufgenommen, erklärte die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. „Zu oft ist die tragische Realität des Völkermords an den Armeniern geleugnet worden.“
Die türkische Regierung kritisierte die Resolution. Mit der amtlichen nationalen Geschichtsschreibung leugnet sie seit jeher den Völkermord zwischen 1915 und 1918. Die Toten seien Opfer lediglich von Kriegshandlungen beziehungsweise aufgrund unglücklicher Umstände geworden, etwa als Folge von Umsiedlungen. Diese Deportationen wiederum werden von den Türken als „kriegsbedingte Sicherheitsmaßnahmen“ betrachtet. Sie seien notwendig gewesen, weil die Armenier das Osmanische Reich verraten und seine damaligen Kriegsgegner unterstützt hätten.