Ein christlicher Gelehrter des späten Mittelalters, Johannes von Tepl, schreibt in seinem Werk „Der Ackermann aus Böhmen“: „Sobald ein Mensch zum Leben kommt, sogleich ist er alt genug zu sterben.“ Nur das „wiederauferstandene Leben“ ist ewig. Und wenn die Vereinigung mit dem Auferstandenen schon auf dieser Erde stattfindet, bedeutet das nichts anderes, als dass das ewige Leben schon im Hier und Jetzt beginnt, wie Jesus selbst sagt: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben“ (Joh 3,36).
Vincenzo Paglia in: „Bruder Tod“ (Herder, Freiburg 2017)