Immer weniger Personen sind bereit, sich in den verschiedenen Gremien der katholischen Kirche, etwa im Pfarrgemeinderat oder in Verwaltungsräten, zu engagieren. Das zeigt die Kandidatensituation im Bistum Speyer, wo an diesem Wochenende eigentlich 3500 Plätze in solchen Institutionen der „Mitbestimmung“ zu besetzen wären. In der Hälfte der Fälle haben sich aber nur wenige Personen oder überhaupt niemand zur Wahl aufstellen lassen. So wird der zuständige Referent der Diözesanverwaltung, Marius Wingerter, in der Speyerer Kirchenzeitung „Der Pilger“ zitiert. Bei der letzten Pfarrgremienwahl habe es diesen Mangel „nur“ in dreißig Prozent der Pfarreien gegeben.
Wo es keine oder zu wenige Kandidaten gibt, werde eine sogenannte Urwahl beziehungsweise eine ergänzende Urwahl abgehalten. Dabei erhalten Wahlberechtigte einen weitgehend leeren Stimmzettel, auf dem sie Personen angeben können, die sie in das Gremium wählen möchten. Tendenziell sei es einfacher, Menschen für ein Engagement vor Ort zu erreichen als für die Mitarbeit in übergreifenden Großstrukturen der Seelsorgeräume, so Wingerter.