In Berlin sind Pflegekinder anscheinend bis in die 2000er Jahre gezielt an pädophile Männer vermittelt worden. Diesen bestürzenden Befund bestätigt ein aktueller Forschungsbericht der Universität Hildesheim. Im Zentrum der Untersuchung steht der 2008 verstorbene Sozialpädagoge Helmut Kentler, der Ende der sechziger Jahre mit dem „Experiment“ begann, Dreizehn- bis Fünfzehnjährige bei Männern in die Pflege zu geben, von denen er wusste, dass sie in die Kinder „verliebt, verknallt und vernarrt“ waren. Sexuellen Missbrauch nahm er dabei billigend in Kauf. „Von amtlicher Seite blieben die Vorgänge entweder unbemerkt, wurden bewusst ignoriert oder sogar beschönigt und gefördert“, heißt es aus der Berliner Senatsverwaltung.