Laut amtlicher Statistik hat die Polizei von Rio de Janeiro in den ersten zehn Monaten dieses Jahres so viele Menschen – angeblich fast alles Kriminelle – erschossen wie noch nie: 1546 Personen. Der Gouverneur Rios, Wilson Witzel, rechtfertigt das extrem harte Vorgehen der Polizei damit, dass die Mord- und Tötungsverbrechen im selben Zeitraum drastisch gesunken seien – um ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr, auf 3342 Personen. Es handele sich dabei um den niedrigsten Wert seit fast dreißig Jahren. Durch Querschläger oder Fehleinschätzungen der Ziele werden beim immer rigideren polizeilichen Waffeneinsatz nicht selten Unschuldige erschossen.