Im südindischen Bundesstaat Kerala haben mehr als 50000 Christen größere Transparenz bezüglich der Verwaltung von Vermögen der mit Rom verbundenen syro-malabarischen Kirche gefordert. Die Demonstranten, Gläubige verschiedener Bekenntnisse, warfen vor allem dem Klerus vor, die kirchliche Vermögensverwaltung nicht offen zu führen und Fehler zu vertuschen.
Entzündet hatte sich der Protest an Vorwürfen gegen Kardinal George Alencherry, das Oberhaupt der syro-malabarischen Kirche, den der Vatikan 2018 von seiner Funktion als Verwalter seines Bistums entbunden hatte. Er gilt als Hauptschuldiger in einem Immobilienskandal, durch den die Kirche zehn Millionen Dollar verloren hat. Inzwischen hat Rom dem Beschluss der Synode des Erzbistums Ernakulam-Angamaly zugestimmt, Verwaltung und geistliche Leitung nicht in eine Hand zu übertragen. Die Bischofskonferenz reagierte verschnupft: Die Demonstrationen seien „verurteilungswürdig und ärgerlich“.