Wer den für die gesamte Welt Sauerstoff produzierenden Regenwald geschützt haben will, soll dafür die betreffenden Länder auch entlohnen. Das liegt in der Logik der globalen Verantwortung und des Lastenausgleichs. Daher hat Brasilien bei der Madrider Klimakonferenz mindestens zehn Milliarden Dollar jährlich aus dem 2015 abgeschlossenen Pariser Klimavertrag gefordert. Dieser Betrag stünde seinem Land gemäß diesem Abkommen zu, erklärte der brasilianische Umweltminister Ricardo Salles in Madrid.
Demnach müssen die reichen Industrieländer jedes Jahr insgesamt hundert Milliarden Dollar für Umweltschutz zahlen. „Wir brauchen jetzt die in Paris versprochenen Gelder“, so Salles. Da Brasilien „das weltweite Vorbild für Nachhaltigkeit“ sei, so der Politiker, „haben wir ein Anrecht auf einen großen Teil der hundert Milliarden. Wenn wir nicht mindestens zehn Prozent davon erhalten, und zwar jedes Jahr, dann stimmt an dieser Berechnung etwas nicht.“ Laut Salles hat Brasilien von seiner ursprünglichen Vegetation insgesamt sechzig Prozent und im Amazonas sogar achtzig Prozent bewahrt.