Darf Asia Bibi jetzt endlich in die Freiheit?

Diese Nachricht wurde überall mit großer Erleichterung vernommen: Asia Bibi, die pakistanische Katholikin, die wegen angeblicher Gotteslästerung erst zum Tode verurteilt worden war, dann jahrelang im Gefängnis saß und Ende Oktober vom Obersten Gerichtshof von ihrer Schuld freigesprochen wurde, darf endlich zu ihrer Familie und in Freiheit leben. Radikalislamische Hetzer hatten nach dem Freispruch erreicht, dass das Gericht erneut über die Zulässigkeit des Freispruchs befinden muss – eine Absurdität höchsten Ranges. Obwohl die Richter mit dem Tod bedroht wurden, haben sie nun Rückgrat gezeigt und die Petition abgewiesen.

Die jüngste Verhandlung in Islamabad fand unter größten Sicherheitsvorkehrungen statt. Asia Bibi wurde von ihrem Anwalt Saiful Malook vertreten, der eigens aus seinem europäischen Exil nach Pakistan zurückgekehrt war. Nach dem Freispruch Bibis war Malook aus Pakistan geflohen, weil Lebensgefahr bestand.

Bei Redaktionsschluss war immer noch nicht klar, wann genau Asia Bibi, ihr Mann und ihre Kinder Pakistan verlassen werden. Markus Grübel, Beauftragter der Bundesregierung für Religionsfreiheit, sagte, sie wolle wohl nach Kanada, da bereits ihre Töchter dort Asyl erhalten haben. Warum keine europäische Regierung bereit ist, alles diplomatisch Mögliche zu tun, um die Familie rasch zu sich zu holen, ist nicht bekannt. In die Freude und Erleichterung über die wohl endgültige Freilassung Asia Bibis mischt sich so ein Ton tiefer Traurigkeit. Es ist zu hoffen, dass beherzte Menschen Familie Bibi Unterstützung anbieten.

Christ in der Gegenwart im Abo

Unsere Wochenzeitschrift bietet Ihnen Nachrichten und Berichte über aktuelle Ereignisse aus christlicher Perspektive, Analysen geistiger, politischer und religiöser Entwicklungen sowie Anregungen für ein modernes christliches Leben.

Zum Kennenlernen: 4 Wochen gratis

Jetzt testen