Die nigerianische Polizei hat in mehreren vermeintlich sozialen Einrichtungen einen grausamen Umgang mit psychisch Kranken aufgedeckt. Tausende dieser Ärmsten hätten in Zentren sogenannter traditioneller Heiler, in muslimischen Einrichtungen, unter anderem Koranschulen, sowie verschiedentlich auch in staatlichen Krankenhäusern unter unwürdigsten Umständen hausen müssen. Angeblich sollen manche auch in Einrichtungen gewisser stark dämonengläubiger christlicher Gruppierungen gefunden worden sein. Viele jener Kranken wurden in Ketten gehalten, gefoltert, missbraucht. Das meldet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Die meisten erhielten keinerlei medizinische Hilfe.
Da eine in Afrika nach wie vor verbreitete magisch-abergläubische Weltsicht meint, psychisch Kranke seien von „bösen Geistern“ besessen, werden die Betroffenen stigmatisiert und möglichst „weggeschafft“. Verwandte versuchen, sie bei religiösen beziehungsweise traditionellen Heilern unterzubringen.