Nicht in den Gottesdienst, trotzdem gläubig

Dass heute weniger Menschen am Sonntag den Gottesdienst mitfeiern, bedeutet nicht unbedingt, dass der Glaube verschwindet. Das vermutet die Fribourger Theologin Veronika Hoffmann. In früheren Zeiten „ging man vielleicht zur Kirche, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen. Man musste dafür kein entschiedener Christ sein“, so die Professorin für Dogmatik in der „Schweizerischen Kirchenzeitung“. Menschen, die heute glauben, tun dies dagegen womöglich sogar überzeugter.

In jedem Fall begegne einem der Glaube vielfältiger. „Manchen ist der Glaube wichtiger als früher, manchen ist er nicht so wichtig, manche wissen gar nicht, was sie auf die Frage antworten sollen, was sie glauben.“ Wer zweifelt, sei jedenfalls nicht als „Abweichler“ oder gar „Sünder“ zu bezeichnen. „Wenn wir von Gott oder vom Glauben reden, sprechen wir von Dingen, von denen wir überzeugt sein können, an die wir vielleicht unser Leben hängen, die aber nicht dasselbe sind wie zwei plus zwei ist vier.“

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