Es ist nicht immer leicht, über den eigenen christlichen Glauben zu sprechen. Das liegt bereits daran, dass einem für das Höchste und zugleich Niederste, das einen Menschen durchdringen kann, oft die Worte fehlen: Da ist die Hoffnung auf das endgültig Gute, das Schöne, das Ewige. Und da ist – immer wieder – das reale Scheitern, der Verdacht der Sinnlosigkeit, der Abgrund der großen Leere. Außerdem gilt: Wer von dem spricht, was ihn im Innersten bewegt, macht sich angreifbar.
Dabei ist Christsein eine höchstpersönliche Angelegenheit, die nicht nur auf vagen Gefühlen beruht, sondern auf einer existenziellen Entscheidung. Es ist ein mutiger, bewusster Sprung auf das große Andere zu, das man „Gott“ nennt. So gesehen ist Christsein einerseits etwas Subjektives, andererseits etwas ganzheitlich Umfassendes, ebenso Kommunizierbares, weil vernünftig Durchdachtes. Dieser Gedanke dient als Leitmotiv des Sammelbands „Warum ich Christ bin“.
Hier geben 26 Persönlichkeiten auf je rund zehn Seiten öffentlich Rechenschaft über ihren Glauben. Die Beiträge erzählen von Geschichten des Lebens, ureigenen Erfahrungen – aus Kontexten der Kunst, der Politik, der Wirtschaft, der Medizin, des Bildungswesens und auch der Theologie, der Kirche. Damit liegt dem Leser ein gesellschaftlicher Querschnitt an Lebens- und Glaubenszeugnissen vor, der konsequent ökumenisch orientiert ist. „Warum ich Christ bin“ kann all jenen als Motivation dienen, die selbst einmal Rede und Antwort stehen wollen über die Hoffnung, die sie erfüllt.