Ein theologischer Aufsatz des früheren Papstes Benedikt XVI. über das Verhältnis von jüdischem und christlichem Glauben hatte im letzten Sommer eine große Debatte ausgelöst: Infrage stand unter anderem, ob und wie die Kirche darauf bestanden habe, Israel als auserwähltes Volk Gottes abzulösen (vgl. CIG Nr.49/2018, S. 547 und CIG Nr.4/2019, S. 41). Jetzt hat auch die deutsche Bischofskonferenz eine Erklärung, „Dialog als Auftrag“, veröffentlicht. Darin wird bekräftigt, dass das Gespräch mit dem Judentum für die Kirche eine herausragende Bedeutung hat.
Man setze sich, heißt es weiter, mit den jüdischen Gemeinden ein gegen jede Form von Antisemitismus und für die Förderung jüdischen Lebens. Zitiert wird aus dem Schreiben „Evangelii Gaudium“ („Die Freude des Evangeliums“) von Papst Franziskus: „Die Kirche… betrachtet das Volk des Bundes und seinen Glauben als eine heilige Wurzel der eigenen christlichen Identität (vgl. Röm 11,16–18).“