ParaguayJesuitischer Pilgerpfad

Paraguay möchte – möglichst in Zusammenarbeit mit den Nachbarländern – einen „Jesuiten-Pilgerweg“ einrichten. Er soll die während des Kolonialismus errichteten sogenannten Jesuiten-Reduktionen miteinander verbinden.

In diesen von den Ordensleuten erbauten Dörfern mit einer eigenen Verwaltung, eigenen Schulen, Krankenstationen, Handwerks- und Landwirtschaftsbetrieben für Ackerbau und Viehzucht sowie künstlerischen Einrichtungen wurden die Indios vor Großgrundbesitzern und Sklavenhändlern geschützt. Derartige Rückzugsorte gab es neben Paraguay auch in Argentinien, Brasilien, Uruguay und Bolivien. 1767 wurden durch Betreiben der Kolonialherren und der Könige von Portugal und Spanien die Reduktionen endgültig aufgelöst. Vorangegangen waren Intrigen und Gewaltaktionen gegen die Jesuiten und ein Verbot des Ordens.

Die Initiative für die Schutzsiedlungen war 1603 von einer Jesuiten-Synode ausgegangen. In den betreffenden Dörfern lebten zwischen 400 und 7000 Personen. Bereits 1630 wurden zahlreiche Indio-Dörfer von den Eroberern niedergebrannt. Von der endgültigen Auflösung sollen allein in Paraguay mehr als 110000 christlich gewordene Indios betroffen gewesen sein, auch zwölf Gymnasien und eine Universität.

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