Die orthodoxe Kirche Georgiens beklagt die sich rasant ausweitende Spielsucht im Land. Die entsprechende Leidenschaft werde von der einheimischen Mafia ausgenutzt und geschürt. Das organisierte Verbrechen habe seit dem Ende der Sowjetunion eine Fülle von Spielcasinos eingerichtet und viele Automaten für die verschiedenen Glücksspielarten installiert. In den Casinos werden vor allem attraktive weibliche Croupiers angestellt, um die Männer anzulocken. Zur Ausbildung an den Spieltischen sind eigene Casino-Schulen gegründet worden. Vor allem erwerbslose Mädchen aus verarmten Familien suchen in dem auf Abhängigkeit zugeschnittenen „Geschäftsfeld“ Arbeit und Verdienst.
Wie der Theologe Andreas Tzakmaidze bei einem Treffen von Vertretern des georgischen Patriarchats in Tiflis erklärte, seien bereits 400000 Familien durch die „Spielseuche“ in den finanziellen und sozialen Ruin gestürzt. Das Glücksspiel sei für Erwachsene nicht zu verbieten, doch möchte die Kirche durch Aufklärung vor allem unter jungen Leuten dem Elend vorbeugen. Der Theologe erhofft sich Hilfe von einem bereits vorliegenden Programm des Europarats zur Eindämmung des Glücksspiels und seiner schrecklichen Folgen.