Muße verstehen wir meistens als das Privileg jener, die es sich leisten können, sich die Zeit dafür zu nehmen. Aber Muße ist Tugend und nicht Luxus. Muße ist die Tugend jener, die sich ihre Zeit nehmen und jeder Aufgabe genau soviel Zeit geben, wie sie verdient. Geben und Nehmen, Spiel und Arbeit, Schau und Tat halten sich in der Muße tänzerisch die Waage. In dem Maß, in dem wir in unserem Leben Muße verwirklichen, schöpfen wir aus der Fülle des Lebens.
David Steindl-Rast aus: „‚Gesundheit. Weisheit aus dem Kloster“, hg. von Aurelia Spendel (Herder, Freiburg 2008)