Die katholische Kirche Boliviens setzt sich dafür ein, die unerträglichen, menschenunwürdigen Bedingungen in den maßlos überfüllten Haftanstalten zu verbessern. Dazu wurde ein Abkommen mit der für den Strafvollzug zuständigen Generaldirektion unterzeichnet. Neben seelsorglichem Beistand sorgen Fachleute der Kirche für qualifizierte Rechtsberatung.
Ein besonders großes Problem ist die interne Gewalt unter den Gefangenen, die kaum geahndet wird, so dass die schwächsten Opfer schier unendlicher Willkür und Schikanen ausgesetzt sind. Unter dem gestürzten sozialistischen Präsidenten Evo Morales war das Haftsystem zur Abschreckung, zur Kriminalitätsbekämpfung sogar noch verschärft worden. Das hatten vor allem die ärmsten, sozial untersten Bevölkerungsschichten, aus denen die meisten Gefangenen stammen, kritisiert.