Der schiitische Geistliche Ayatollah Alireza Arafi hat Papst Franziskus für dessen Einsatz zugunsten Armer gelobt. Religionsgelehrte in ganz Iran seien dem Papst für sein soziales wie religiöses Engagement gerade in der Krise dankbar. Der Rektor der Internationalen Universität Al Mustafa in der für den schiitischen Islam heiligen Stadt Ghom schlug Franziskus I. mehr Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch zwischen den religiösen Institutionen vor.
Naturkatastrophen seien für die Offenbarungsreligionen „alarmierende Phänomene, die die Menschheit auf die Probe stellen“. Gelänge es, die je eigenen Ursprünge zu vertiefen, könne dadurch „auch ein fruchtbarer Geist des Einfühlungsvermögens und der Hingabe entstehen“. Dabei sollten „trügerische Gegensätze zwischen Wissenschaft und Religion“ vermieden werden. Aufgabe der religiösen Führer und Theologen sei es, die „Grundlagen des eigenen Glaubens zu stärken, die Gesellschaft zu schützen, das Gebet und die Fürbitte in der Gegenwart Gottes zu fördern“. So könne man gemeinsam Notlagen wie etwa „unmenschlichen Sanktionen“ begegnen.
Die diplomatische Kontaktsuche zum Papst erklärt sich genau aus diesem Wunsch. Der Iran leidet jetzt besonders schwer unter den von den Vereinigten Staaten verhängten und verschärften Wirtschaftssanktionen sowie Boykottmaßnahmen, zu denen auch Amerikas Bündnispartner gezwungen werden. Der Iran braucht dringend medizinische Hilfe und Geräte.