CoronaJubeljahr nach der Krise

Noch lässt sich nicht abschätzen, welche Schäden das Corona-Virus in der Weltwirtschaft anrichten wird. Aber es ist zu erwarten, dass viele Länder bald auch von einer ökonomischen Krise getroffen werden. Die Regierungen reagieren mit Rettungspaketen, die Notenbanken versuchen, das System zu stabilisieren, indem sie massenweise Anleihen kaufen.

Für den Wirtschaftsredakteur Oliver Tanzer können diese Maßnahmen aber nicht die richtige Antwort auf die sich abzeichnende globale Rezession sein. Selbst wenn die Krankheit bald besiegt wäre, würden die angehäuften Schulden bleiben und die Wirtschaft lähmen. „Hier könnte sich als Vorteil herausstellen, dass Corona alle Industrienationen befallen hat“, schreibt Tanzer in der österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“. Denn „die gemeinsame Betroffenheit könnte den Weg zu einer gemeinsamen Strategie ebnen: zu einem globalen Schuldenschnitt.“ Für Tanzer wäre das „die moderne Version des biblischen Jubeljahrs, bei dem aber nicht verarmte Private entschuldet werden, sondern die Staaten selbst. Es wäre ein historisch unerhörtes Vorgehen, aber vermutlich das einzig mögliche in einer unerhörten Krise.“

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