Durch die rücksichtslose Verwüstung von Kultstätten sogenannter Ungläubiger zerstört die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bedeutendste Zeugnisse der Religionsgeschichte der Menschheit – eröffnet aber manchmal auch Zugang zu noch älteren Kulturschätzen. So legten die Terroristen, als sie im nordirakischen Mossul eine Moschee über dem angeblichen Grab des Propheten Jona sprengten, Spuren eines riesigen Militärpalasts frei. Das Gebäude stammt aus der Zeit des Assyrischen Reiches, das bis etwa 600 vor Christus die Region beherrschte. Seit die Stadt wieder zurückerobert wurde, stehen die neuen Funde auch westlicher Forschung offen. „Die Extremisten haben große Zerstörung verursacht, aber wir konnten deswegen Erkenntnisse gewinnen“, wird der Heidelberger Archäologe Peter Miglus in der „Badischen Zeitung“ zitiert. „Das ist die bittere Wahrheit.“