Dass die hessische Landesregierung beim islamischen Religionsunterricht an Schulen „bis auf Weiteres“ nicht mehr mit der von Ankara kontrollierten Ditib (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) zusammenarbeiten will, hält der Islamwissenschaftler und Journalist Rainer Hermann für einen angemessenen „Warnschuss“. In der „Frankfurter Allgemeinen“ schreibt er: „Die Ditib ist ein problematischer Partner für den deutschen Staat. Denn vom Amt des türkischen Präsidenten in Ankara über die Religionsbehörde Diyanet führt die Weisungskette bis hinab in die Gemeinden in Deutschland … Erfüllt Ditib die für alle Religionsgemeinschaften geltenden Bedingungen, kann der Gesprächsfaden wieder aufgenommen werden. Dazu muss sich die Ditib von Ankara, wo ein starker nationalistischer Wind weht, abkoppeln. Die Gemeinden unten wollen das eher als die Funktionäre oben.“