Die ägytische Regierung hat erneut zahlreiche koptische Kirchen als rechtmäßig anerkannt, nachdem die Gebäude zuvor ohne amtliche Genehmigung errichtet worden waren. Mit den 74 neu legalisierten Gotteshäusern steigt die Zahl der seit 2016 von den staatlichen Autoritäten zugelassenen Kirchen auf mehr als 1500. Für weitere 5000 Kultstätten haben die christlichen Gemeinden die Anerkennung beantragt.
Staatspräsident Abdel-Fattah al-Sisi ist, wie es heißt, die treibende Kraft hinter dem aktuellen Kurs. Er hat, wie die Agentur Asianews schreibt, die Religionsfreiheit und die Verteidigung der christlichen Minderheit zu einem Vorrang seiner Politik im mehrheitlich muslimischen Land gemacht. Dort gibt es viele extrem radikalisierte islamische Gruppierungen, die in den letzten Jahren viele dschihadistische Anschläge, aber auch sonstige Übergriffe gegen Christen verübt hatten. Al-Sisi möchte dem im Sinne der Förderung der nationalen Einheit und des inneren Friedens in Ägypten entgegenwirken. Daher erweist er den Kopten immer wieder die Ehre. Allerdings wird er von liberalen Kreisen in den westlichen Staaten wegen Menschenrechtsverletzungen und einer harten Unterdrückung oppositioneller Meinungen, die unter anderem in den radikalen Muslimbruderschaften verbreitet sind, kritisiert.
Die Kopten machen rund zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung aus. Sie verstehen sich als Urbevölkerung des Landes am Nil, daher die Silbe kopt in Ä-gypt-en. In der Vergangenheit errichteten die christlichen Gemeinden zahlreiche Kirchen und Gebetshäuser ohne Genehmigung, weil eine solche meistens nur schwer und erst nach langwierigen Prozeduren zu erhalten war.