Vor der Abstimmung im Bundestag über die Neuregelung der Organspende haben die Kirchen erneut ihre Bedenken gegen die sogenannte Widerspruchslösung deutlich gemacht. Würde jeder Bürger automatisch als Organspender gelten – solange er nicht widersprochen hat –, wäre dies ein tiefer Eingriff in den Kernbereich der menschlichen Existenz. „Das entspräche nicht unserem christlichen Bild des selbstbestimmten, aufgeklärten Menschen“, heißt es in einem Schreiben an alle Abgeordneten. Die Kirchen sprechen sich stattdessen für den zweiten Gesetzentwurf aus, der grundsätzlich am bestehenden System der sogenannten Zustimmungslösung festhält.