Lukas beschreibt in der Apostelgeschichte die Himmelfahrt Jesu bildhaft als einen Vorgang, hinter dem weniger eine theologische Aussage als vielmehr ein Bekenntnis steht: Der historische Jesus ist der auferstandene erhöhte Christus. Er ist der Herr der Geschichte und wird einst als Richter wiederkommen… Zunächst ist Jesus in einer Wolke den Blicken seiner Jünger entzogen; in einer Wolke wird er aber auch wiederkehren. Die Wolke ist das Symbol für die noch verhüllte Gegenwart Gottes; sie lässt einen Grenzbereich zwischen Himmel und Erde aufscheinen. Jesu Entrückung ist einerseits der Grund unserer Hoffnung, die sich zukünftig erfüllen wird, andererseits sollten wir uns aber nicht mit dem Blick nach oben zufriedengeben und dabei sozusagen die Bodenhaftung verlieren. Nein, wir leben in unserer Zeit, sollen hier unsere Arbeit tun und Jesu Botschaft im Wort und – vor allem – in der Tat bezeugen.
Angela Madaus in: „Unterwegs – eine spirituelle Reise durch das Kirchenjahr“ (Verlagshaus Schlosser, Kirchheim 2020)