Auch in einer zunehmend säkularisierten Welt bleibt Religion bedeutsam. Das vermutet der frühere Bundespräsident und Politiker Wolfgang Thierse. „Als Quelle von Widerspruch hat christlicher Glaube noch längst nicht ausgedient“, so Thierse auf dem theologischen Portal „feinschwarz.net“. Aus der christlichen Heilslehre folge „ein generelles Nichteinverstandensein mit dem bloß Gegenwärtigen“, das Gläubige gegen politische Heilsversprechen immun machen könne. Deshalb gab es in verschiedensten Diktaturen christlichen Widerstand. Aber auch eine Demokratie brauche Menschen, die scheinbar eindeutige Positionen hinterfragen. Menschen, „die ihrer Sache nicht sicher, aber gewiss sind… Die nicht nur wissen, sondern glauben.“