Saudi-Arabien hat die Todesstrafe für Minderjährige und das Auspeitschen jugendlicher Übeltäter abgeschafft. Das zeigt laut der saudischen Menschenrechtskommission „die Entschlossenheit bei der Durchsetzung zentraler Reformen“. Kritiker vermuten hinter der Entscheidung des Kronprinzen Mohammed bin Salman allerdings eine Strategie, um den eigenen politischen Einfluss zu stärken. Der Prinz wird auch mit der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi in Verbindung gebracht.
„Im Königreich hört man oft, ohne Machterweiterung seien so tief greifende Reformen gar nicht durchzusetzen“, wird der Nahost-Experte Christian Koch in der „Welt“ zitiert. Deswegen akzeptierten weite Teile der Bevölkerung, dass der Prinz, der Verteidigungsminister und Vizepremier ist, mehr und mehr Macht auf sich vereint.