Muslime sollten sich daran gewöhnen, den Koran im Gebet in der jeweiligen Landessprache zu rezitieren. Dazu ruft der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster, Mouhanad Khorchide, in der österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“ auf. Durch die Schließung der Moscheen herrsche große Unsicherheit unter den Gläubigen, wie die Gebete zu verrichten sind, bei denen traditionell ein Vorbeter Koranpassagen im arabischen Original vorträgt. Gelehrte fordern, dass im Kreis der Familie zuhause gebetet wird. „Allerdings kann die Mehrheit der Muslime den Koran kaum auf Arabisch lesen, geschweige denn rezitieren“, schreibt Khorchide. Die Rezitation der Koranstellen in der Landessprache könnte eine „neue Tradition“ werden.