Jesus sagt: „Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen“ (Joh 16,7). Jesu Kommen hat nicht den Endzustand der Welt festgeschrieben. Er selbst sieht sein Wirken als Initialzündung zu einem Prozess, der die Welt immer ein klein wenig besser macht. Sein irdisches Wirken ist daher nur zeitlich befristet: um Platz zu machen für das Handeln der Menschen, die durch eben dieses Wirken inspiriert wurden. Nun neigen viele Menschen dazu, an dem festzuhalten, was sie einmal als bereichernd erlebt haben. Dem entgegnet Jesus, dass dies nicht im Sinne Gottes sein kann: Jetzt sind sie, die Menschen, die Jünger, dran. Alles andere wäre Entmündigung.
Jürgen Kaufmann in: „Die Bibel Tag für Tag“ (Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2020)