Dass beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) keine Mitglieder der AfD als aktive Teilnehmende zugelassen sind, hält der Journalist Reinhard Mawick für problematisch. „Es gibt in der AfD – man mag es bedauern! – eben auch Leute, die sich bewusst als Christen verstehen … Mit solchen Leuten sollte … gestritten werden können – scharf, konfrontativ und fair“, schreibt der Chefredakteur der „Zeitzeichen“ in der aktuellen Ausgabe. Zuvor hatte das Gemeinsame Präsidium des ÖKT beschlossen, dass AfD-Leute – auch einfache Mitglieder – im nächsten Jahr in Frankfurt/Main weder auf Podien sitzen noch Vorträge halten dürfen. Man werde niemanden einladen, der für rassistische oder antisemitische Überzeugungen eintrete oder sich für fremdenfeindliche und antidemokratische Positionen stark macht.
Auch Reinhard Mawick räumt ein: „Die AfD ist in weiten Teilen von rechtsextremem, völkischem Denken durchwirkt, verharmlost systematisch die Nazizeit und hat außerdem zu vielen wichtigen Sachfragen keine kongruenten Positionen, kurz: Diese Partei ist eine Plage unserer Tage, und sie betreibt keine konstruktive Politik im Widerstreit der Meinungen.“ Doch die „Themen am rechten Rand“ müssten diskutiert werden. Durch die Verschärfung der Kriterien im Vergleich zu früheren Christentreffen – wo nur Funktionäre der Partei ausgeschlossen waren – „könnte es in Frankfurt 2021 programmatisch dünn werden.“